Mittwoch, 22. April 2015

22. April 2015 Nachtrag

Ich war mit den Schweden  heute auch auf Werkstour.

Zu sehen wie ein ZUG gebaut wird, ein 107m langer, 208 Tonnen schwerer, echter und wirklicher Nahverkehrszug.
Das ist beeindruckend, man beachte: 107 Meter! Die Montagehalle für die Endmontage muss den Lindwurm komplett aufnehmen.
Nichts hier ist leichtgewichtig, ich glaube das Leichteste sind die Sitzelemente.
Immer mehr nehme ich wahr, dass mich Technik beeindruckt.
Als Junge wollte ich NIE in solchen Fertigungshallen arbeiten.
Aber es hat schon was. Ich sollte "Die Sendung mit der Maus" drauf ansetzen.
Es gibt sozusagen zwei Fertigungs-Abteilungen:
Der Wagenkörper, da wo die Fahrgäste am Schluss drin sitzen und die Fahrgestelle, korrekt Drehgestelle oder Bogies.
Ich habe noch keine Etymologie für diesen Begriff gefunden.. ich kann es einfach nicht herleiten und das stört mich GEWALTIG.

Gut 90% (geschätzt) aller Teile werden im Werk hergestellt. So ein Fahrgestell wachsen zu sehen ist sehr beeindruckend, einen Wagenkörper im Rohbau zu sehen und dabei zu realisieren, was da alles noch gemacht werden muss, bis Fahrgäste sich wohlfühlen können (oder ihre Wut dran auslassen).
Zum Teil echte Feinarbeit (Steuerungssysteme, ich habe die Kabelbäume gesehen), zum Teil Arbeit für Glühstrahler und Vorschlaghammer (Nach dem Schweißen sind Teile des Wagenkörpers verzogen, werden heiß gemacht und mit dem Vorschlaghammer gerichtet.
Qualitätsziel: Passgenauigkeit Millimeter.

Dabei fällt mir ein: Unser Hyundai Trajet jammert manchmal, bei Querwind und oberhalb gewisser Geschwindigkeiten. Das ist ein Serienfehler. Ein Kollege hat das Auto deswegen wieder zurück gegeben. Die A-Säule hat er ausgießen lassen, damit das weg ging.

Von der einfachen Stahlplatte, die mit dem Plasmabrenner zurecht geschnitten wird bis zum fertigen lackierten Drehgestell mit Achsen, Rädern und Bremssystem wird alles Stück für Stück hergestellt und zusammen gebaut.
Besonders die Schweißhalle hat mich beeindruckt.
Riesige, drehbare Tragegestelle, die das tonnenschwere Element drehbar vor dem Schweisser platziert. Die Menschen arbeiten mit Atemschutz, an den Tragegestellen arbeiten sie von OBEN, angeleint, damit sie nicht runter fallen können. die geschwängerte Luft ist ohne diese Masken keine 8 Stunden auszuhalten.
Da frage ich mich immer warum die Menschen, die in der Produktion tätig sind, so schlecht bezahlt werden.
Was für eine gewaltige Operation, das alles richtig zu timen. Laufzeiten zu berechnen, Teile zur rechten Zeit am rechten Ort.
Kein Platz für "mache ich dann mal morgen".
Bis zum Mating von Drehgestellen und Wagenkörper.. leider konnte wir das gerade nicht sehen.
Und dann steht da draussen ein frisch lackierter Zug, mit allen Systemen zum Fahren, Bremsen, sichern Aufnehmen von Passagieren, Sicherheit durch Steuerungssysteme, Tür-Systeme, an was man alles denken muss.
Bei -40 Grad muss die Tür noch aufgehen und die Treppenstufe ausfahren.
Kommunikation mit den Fahrgästen, dem Zugsteuerungssystem, den landesweiten Zugkontrollsystem. Einfach Wahnsinn.

Das sind keine Händies.. kein Messer oder Staubsauger.
Ein Test-System kostet mehrere Millionen.
Und dann muss man eine Strecke zum Testen haben.
So eine Zug kann man nicht mal eben mit der Post verschicken.
Geht einer kaputt, wird nicht nur mal eben nicht gesaugt.. das ist ein riesiger Kostenfaktor.
Nur Luftfahrzeuge sind noch kritischer.

ich bin schon stolz , an so einem gewaltigen System mitarbeiten zu können

PS.: Händies und Staubsauger bieten ganz eigene Herausforderung in der Produktion.

22. April 2015

Tscha..  ich war ein Wochenende in Armsfeld. Nix da.. irgendwie blöd.
Einkaufen für kaum 2 Tage ist nicht wirklich mein Ding.. zumal ich dann wieder Wochen weg bin.
Platt war ich und ich habe viel geschlafen.
Die Woche drauf war gekennzeichnet vom nächsten Wochenende, dem Runen-Seminar bei Mara.
Jeden Abend habe ich an der Präsentation gearbeitet.
Tagsüber der normale "Wahnsinn" bei Alstom.
Der Job ist cool, völlig anders als bei Siemens, aber auch recht "verwirrend".
Die Strukturen sind ähhm unstrukturiert und ich bkomme so recht keinen Fuss an den Boden.. das Aussen geht, aber die Daten und was ich da daraus machen soll ist echt schwierig.
Jetzt sitze ich endlich mal an den Daten, um die Struktur kennen zu lernen.
Unter der Woche ist meine Selbstorganisation eher grottig.
Ich fahre mehrmals zum Einkaufen, was ich gar nicht leiden kann.

Ein Bett für Armsfeld habe ich gekauft.
Das Wochenende in Berlin war auch toll. Das ist schon verrückt, plötzlich ist diese Stadt vor der Haustür und nicht mehr 600km weg.
Ich hatte schon ziemlich Bammel vor dem Seminar.
Samstag begannen wir erst spät und so ging das Ganze bis um 23:00.
Die Seminar-Struktur war gut, vom Intellektuellen zum Esoterischen mit den Numerologie ziemlich am Schluss. Hier kam die Praxis zum Zug.
Sonntag ging es um Magie, aber da bin ich eh schwach besetzt.
Die Teilnehmer waren wirklich sehr aktiv und haben sich toll beteiligt. Ich habe viel gelernt und werde das Seminar ein bisschen überarbeiten und erweitern.
Wir haben über die lange Nacht der Religionen gesprochen und ich werde dabei sein.
Die Mädels hoffentlich auch.
Besondere Menschen habe ich auch kennen gelernt.
Ein Dank an die Götter dafür.
Ein bisschen wahnsinnig war der Sonntag- Abend, ich habe Jodis nach Hause gebracht und war entsprechend spät zuhause. Ich werde hier wohl nicht mehr richtig wach.

Diese Woche war gekennzeichnet vom Besuch durch die schwedischen Kunden.
Spannend, aufschlussreich und interessant.
Ich bekomme meine Selbstorga einfach nicht in den Griff.
Es steht viel an an der Seminar-Front und ich muss viel aufholen.
Alles zu seiner Zeit.
Ich weiss nicht, warum ich einfach nicht ankomme hier in Salzgitter.
Die Arbeit ist es definitiv nicht.

Allein sein ist nicht mein Ding, das IST defintiv.
Freitag geht es nach NDK zur Familie und darauf freue ich mich sehr.
Was Berlin angeht, menno, ich könnte da ständig hin.. so viele Menschen, die ich da kenne und die ich besuchen möchte.
Eli und die Familie, Kati, Hagen etc pp.
Wir machen da noch eine Outdoor - Treffen für die Heiden-Community
Aber jetzt ist erst mal mich selber auffangen und Terra Silva dran.

Donnerstag, 9. April 2015

9. April 2015

Ich bin um 5:30 wach, will aber noch nicht aufstehen und fühle mich desorientiert.
Keine  Idee wie ich den Tag starte, mir fehlt meine gut organisierte Küche in Armsfeld.
Ich bringe das Wasser mit dem Auto zur Arbeit. Es ist ar.... ähm ziemlich kalt.

Mein EE-Fachvorgesetzter ist ein echter Norddeutscher :)

Auf geht es in den zweiten Tag Software-Workshop.
Um 15:00 bin ich platt, information overflow. Es sieht gut aus , das System.
Es ist etwas schwierig, auf kurze Fragen auch kurze Antworten zu bekommen, ohne Ausflüge in Bereiche die ich gar nicht wissen wollte (So genau wollte ich das gar nicht wissen :) )
 Also technisch ist das keine Hexerei, es ist schon viel geleistet worden.
Aber Daten gibt es noch keine validierten.

Ich bekomme mehrheitlich positive Resonanz, meine alten Programme springen an und ich kritisiere mich selbst um heraus zu bekommen, wie ich wahrgenommen werde.
Wie gesagt, nur positive Resonanz, auch von den zurückhaltenden Kollegen.
Im Grunde bin ich unsicher, eine entscheidende Position inne zu haben ist ungewohnt, noch ungewohnter, dass man mir nicht dauernd sagt, ne das geht nicht, oder das ist nicht meine Aufgabe/Verantwortung.

Der stellvertretende Leiter der Abteilung scheint ziemlich restlos begeistert von mir zu sein.
Er weiss viel und ist sehr breit aufgestellt. Freut sich darauf, mit mir zu arbeiten und zu quatschen
(über Wikinger, Runen, Mörderische Tütologie), ein begeisterter Fan der nordischen Lande, ich bin sehr gespannt darauf, was DAS nun ergibt.

Jetzt muss ich resetten, sacken lassen, und was draus machen.
Mein Grobkonzept steht eigentlich, ich versuche die Lücken zu erkennen, das ist schwierig.
Dauert noch eine Weile, ich muss das schriftlich festhalten (nein das habe ich schon, ich muss das schriftlich vertiefen) und dann  die Umgebung abklopfen.
Wer macht was, wer liefert was?
Wann vor allem, sind welche Daten verfügbar.
Was muss ich selbst aufarbeiten?

Mein Kopf ist bratzvoll.

Um 17:00 nach hause. (Mach langsam, gewöhne Dich ein, höre ich immer, recht haben sie, aber ich bin schon so drin. ich weiss exakt wodrum es geht.. ich darf blos nicht losrennen, weil ich erst mal die Strecke kennen lernen muss)

Der Odometer zeigt 7,4 km, Google Maps ist wohl ziemlich genau.
Es ist warm und schön.. ich esse eine Fischfilet.
Irgendwie mache kochen hier keinen Spass. Essen irgendwie ebenso wenig.
Ich gehe raus entlang der Hafenstrasse bis zum Salzgitter-Stichkanal.
Man gebe mir ein Kanu oder Ruderboot, ich fahre auf dem Stichkanal rauf bis zum Mittellandkanal, biege dort rechts Richtung Wolfsburg ab und nach einer Weile links in den Elbe-Seitenkanal.
Nächster Halt, Uelzen, B71.

Es ist völlig verrückt, der Stichkanal zerreisst eine zugegebener Maßen flache Landschaft, die eigentlich für die Landwirtschaft wie gemacht ist.. direkt hinter dem Kanal fliesst die sehr natürlich Aue, ein kleines Flüsschen mit sehr alten Baumbeständen.
Dort durch die Felder nach Sauingen, dort wieder entlang des Stichkanal zurück.
Auf der Beddingener Seite begegnen mir Menschen.. Kopftuchtragende Mädchen, ein Ehepaar, Fahrradfahrer, Hundespazierenführer(innen) und so weiter und so weiter.

Dieses Dorf ist geradezu idyllisch, verschiedenen Häuser etwa gleicher Bauweise (Fachwerk) in unterschiedlichen Zuständen, ein paar zu neumodische Häuser.

Direkt neben Kokshalden.


Ich fasse es einfach nicht.
Mir fehlen Wälder (es gibt Wäldchen), ein Ort zu verweilen.
Schräg Schräg Schräg

Mittwoch, 8. April 2015

8. April 2015

21:30.. ich sitze hier schreibe Blog-Beiträge und trinke ... GAFFEL-Kölsch.
Ich glaube ich mag real doch.

Ich habe mies bis komisch geschlafen. Alle 2 Stunden bin ich aufgewacht. Um 6 Uhr geht der Handy-Wecker. Ich soll ja eigentlich VOR dem Workshop (der um 8:30 beginne soll) noch bei Herrn Biegemann vorbei schauen, weiss aber nicht so genau wieso noch.
Oh Mann.. ich habe gesagt ich fahre mit dem Fahrrad.. wann soll ich damit loslegen?
 Auto- Fahrrad-Auto Fahrrad.. grrr...
Ich fahre Fahrrad.
Frühstück zuhause... Sandwich-Toast.
Keinen Salat.
Und los gehts:
Keinen Behälter für die Brote.. also keine mitnehmen.
Die Zeit läuft mir davon, ich muss mich entscheiden.. Also fürs Fahrrad.. aber ich nehme kein Wasser mit, das liegt im Auto.. die Visitenkarten (tatsächlich: zwei Telefone, zwei Email-Adressen, zwei Büros, 30 Visiten-Karten)
Ich lasse die Jacke zuhause, es ist kalt aber nicht zu kalt. Blos wenn's regnet, stehe ich im Regen.
Die Strecke ist mir unbekannt, und so dauert es gefühlt länger... insgesamt brauche ich 30 Minuten.
Bis auf vllt insgesamt 500 mtr gibt es überall Fahrradwege.
Auf der Strasse weichen die Autos alle sehr weitläufig aus, keine Gefahr, nur kalt. Innen nass.
Ich komme bei der Salzgitter AG Verwaltung vorbei, da gibt es eine Degussa Filiale.
Salzgitter Flachstahl, Tor 6 und Tor 1, die GVZ (Güterverteil-Zentrale), der Salzgitter-Flugplatz.. für kleine einmotorige Flugzeuge, Hobbyflieger, aber keine Modell-Flieger, eine Motocross-Anlage.
Leicht verschwitzt komme ich an und stelle fest.. ich habe auch kein Mittagessen bei... verdammt.

Im Büro erst mal ein Tasse Kaffee getrunken und eine Flasche Wasser geschnorrt.
Rüber zu ALSTOM ins Büro.. zu Jan meinen Rechner abholen, der Login kommt zäh und schon muss ich weg zum Workshop.

Der Workshop ist komisch.. ich habe Wissen und doch keines.. ich stehe im Mittelpunkt, weil ich die zentral kontrollierende Person sein soll, den zweiten Tag da und da sitzen drei Kollegen (und mehr) die schon seit Jahren an dem Projekt fummeln und nicht voran kommen.
Ich soll's richten, aber was ausser technischem Fachwissen kann ich leisten?
Die Software ist klasse.. rein funktional können wir dem Kunden in 8 Wochen (geschätzt) Daten zeigen.
Wenn es mal valide solche gäbe. Daran arbeiten sie aber alle schon und haben nichts erreicht, wie soll ich das besser machen?
Kaffee, Kekse, Wissen, Ideen.

Am frühen Nachmittag habe ich zwei Email-Adressen, zwei Telefone, zwei Büros, keinen Arbeitsplatz (also Sitzplatz) und bin eCat Projektleiter .. nach zwei Tagen mit drei Kollegen die mir zuarbeiten.
Klasse.
Abends um 17 Uhr qualmt mir der Kopf.
Aber ich bekomme das Wissen, das ich brauche, jetzt  muss ich eine Problem - Analyse machen.. und hoffen, dass wir diese Probleme (keine technischen) gelöst bekommen.
Nun bin ich eCat Rollout Manager.
Was für ein Aufstieg:
Ich war noch nie Projektleiter und nun bin ich schon Manager.
Es ist einfach nur erstaunlich, ich mache anscheinend einen wirklich guten Eindruck.
Ich hoffe, alles passt zusammen, ich hoffe, ich kann klar machen, dass die Probleme nicht technischer Natur sind.
Alle sind weiterhin sehr nett und offen und kommunikativ.
Ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen.

Ab aufs Fahrrad und nach hause fahren.
Nicht sehr aufregend, wieder 30 Minuten Fahrzeit.
Ich finde den Weg, der auch den Hinweg sicherer macht, auf dem Cross-Parcour ist Betrieb, auf dem Flugplatz auch.
Muskelkater habe ich, oder werde ihn sicher bekommen.

Ich fahre nochmal zum Real, weil ich noch eine Brotdose brauche.
Und finde GAFFEL-Kölsch, das versöhnt mich ja ganz extrem.

Zuhause will ich mir Tee machen, und Pfannen -Gemüse.
Letzteres inner ollen PFanne.. ich verzichte auf die Geflügel-Schnitzel, weil ich kein Öl habe, nur Margarine.
Ich stelle fest, mir fehlt ein Pfannenwender.
Kein Tee-Sieb.
Keine Ahnung wohin mit dem Müll.
Kein Küchen-Papier.
Keine eigene Glaskanne für den Tee.
Der Wasserkocher schaltet viel zu früh ab.

Morgen geht es weiter.
Es ist alles sehr ambivalent.
Gegend, Dorf, Job, Wohnung... Alles positiv, aber auch nicht so richtig.

7. April 2015

6:55 ich scheide von meinem Rudel und fahre gen Salzgitter. Die vom Google-Navi angekündigte Fahrzeit von 1:40 Std kann ich super einhalten. Der Verkehr ist dünn bis nach Wolfsburg.
Gegen 8:40 bin ich am Büro.
Bau B30, ein Altbau von aussen, innen bestens modernisiert. Herr Biegemann und ich sprechen die politischen Gegebenheiten ab und gegen 9:00 sind wir im Gelände von ALSTOM.
Ein Gebäude das aussen HUI ist, es wurde in eine Wärmeschutz-Verpackung gekleidet. Blos ... innen herunter gekommen.

Die Bürofrage ist eigentlich klar, einen Platz habe ich trotzdem noch nicht. Zwei Büros sogar, eines bei EE in B30 und eines bei ILS. Ich erhalte einen Rechner, der abends noch keinen Zugang bietet. Ein Firmen-Handy von EE und ein Festnetz-Handy. Der kommunikative Overkill.
Ich unterhalte mich mit etlichen Kollegen über fachliche Fragen. Es ist vieles, das ich kenne.
Die Software, die ich betreuen soll und deren Funktion ich an den Kunden heran tragen soll, ist schon bekannt, die Daten sind bekannt, aber nicht verfügbar, nur Beispiel-Daten.
Für den folgenden Tag ist ein 2-tägiger Workshop zu dieser Software angesetzt, an dem ich teilnehmen soll.

Ich frage mich, was eigentlich meine Aufgabe sein wird. Es wurde viel von der Vorarbeit erledigt, von der ich dachte sie sei meine.
Fast alle Kollegen sind sehr nett. Ich bin gespannt, wo das hin führt.
Ich habe das Gefühl, als wäre das aufgabentechnisch genau mein Ding. Bloss wo finde ich mich da wieder?

Abends mit dem Auto zu Real, verschiedene Dinge für die Woche einkaufen. Einkaufen macht keinen Spass. Ich möchte bei Aldi einkaufen, aber der ist mies sortiert, ein Nord-Aldi eben.
Die Suche nach einem Edeka gebe ich bald auf.

Viele Eindrücke, leichter Overload.
Abends mache ich mir ein Fisch-Filet. Meine Lieblings-Lasagne bekomme ich nicht.
Alles ist viel zu verteilt, Sachen im Auto, auf der Arbeit.
Ich habe das Gefühl, alles müsste an seinem Platz sein, ist es aber nicht.
Ach ja , ein preiswerter Mikrowellen-Ofen steht nun auf dem Schränkchen, wichtig für den Fisch.

Ich habe das Gefühl, ich müsste auf der Arbeit alles beherrschen, ich habe das alles schon mal gemacht. Es gibt viel, das ich nicht weiß... leider weiß ich nicht WAS ich nicht weiß.
Viel von dem was die Kollegen vorgearbeitet haben, scheint unausgegoren zu sein.
Es ist unklar, was wir (ALSTOM) dem schwedischen Kunden eigentlich anbieten müssen, es ist unklar, wie stabil das alles sein wird.
Welche möglichen Veränderungen müssen wir antizipieren.
Das ist wichtig, denn die Datenbank muss gut geplant werden, damit nachträgliche Veränderungen das ganze System nicht gefährden.
 
Bis Ende April soll ich mit Herrn Biegemann ein Projekt definieren, mit Meilensteinen, die wir ALSTOM anbieten können.
Ich bin ganz schön am schwimmen. Ich weiss was ich kann.. ich kann loslegen, aber ich muss Rücksicht auf die geleistete Arbeit nehmen.
Und Zuarbeiten kommen anscheinend nicht zeitnah an.
Das gibt noch was.

...eine politische Überlegung

Achtung.. dies ist satirisch zu lesen.
Ich ging am Samstag einkaufen, zu Obi, und mir begegneten ein paar Menschen, die sich auf polnisch unterhielten. Dabei wurde mir klar, dass unter uns Deutschen viele polnisch stämmige Menschen leben, die immer noch nur bedingt deutsch können und sich auf polnisch unterhalten.
Diese Menschen sind in aller Regel sehr katholisch, viel extremer als so mancher Deutsche.
Wir haben also hier Menschen, die nur schwer Deutsch reden, sich nicht auf Deutsch unterhalten und religiös extrem leben.
Fällt was auf?
Wenn wir Muslime dazu zwingen wollen, deutsch zu sprechen, müssen wir das auch von Katholiken fordern.
Eingliederung ist hier genauso notwendig.
Wo ist da der Unterschied?
Weil polnisch stämmige Deutsche unserer Kultur viel näher stehen als Muslime fallen sie nicht auf.
Merkwürdig... was für eine Sicht.

2. - 6. April in Rosche

Am Donnerstag in der Früh basteln Ruth und ich noch an der Wohnung und ziehen so gegen 11 Uhr gen Oma. Die Anfahrt ist verkehrstechnisch unspektakulär. Das Wetter macht weiterhin seine Kapriolen, es stürmt , hagelt, schneit, regnet und die Sonne scheint.
Wir sind gegen Mittag in Rosche.
Die Ostertage vergehen schnell, wie immer wenn das Rudel vollständig ist und sich trennen fällt schwer.

Charlotte und Clara fahren zu Deerberg nach Hanstedt, haben viel Spass und lassen etwas Geld da.
DIe Klamotten stehen ihnen wirklich gut.

Geprägt werden diese auch von einer Wolfs-Beobachtung in der Nähe von Eimke, das ist etwa 30-40 km weg von Rosche.
Verängstigte Anwohner (einer sogar ein selbstbekundeter NABU-Aktivist) schreiben ebensolche lange Kolumnen in der AZ, die auch das Video eines Landbauern aus Brambostel online stellt.
In "Der Zeit" finde ich einen langen Artikel über Wölfe, deren Zugweg, Verbreitung und ihr potentielle Gefahr für Menschen.
Ich liebe Wölfe, einer ist mein Krafttier. Ich mache eine Ausflug nach Brambostel, begegne natürlich keinem, die haben ein Einzugsgebiet von mehreren Quadrat-Kilometern. Warum sollen die sich genau da aufhalten, wo ich bin.
In der Nähe befindet der Flugplatz der Heeresflieger Faßberg, ein Trainingszentrum. Der Wald ist Teil des Schießplatzes, "angegliedert" an den Truppenübungsplatz Munster. Hier darf niemand hin, weil Blindgänger da rumliegen können, natürlich nicht direkt an den Grenzen.
Aber diese Gebiete sind sicher für die Wölfe und daher berichten die Beobachtungen der letzten Jahre auch meistens von Begegnungen in der Nähe von militärisch genutzten Gebieten.
Ich bewege mich etwas illegal durch den Wald, es ist spannend, aber sicher.
Ich begegne dem Alpha energetisch, er stellt sich nur als Asnuk vor. Seine Alpha fängt mit P an, aber ich komme nicht weiter.

In Brockhöfe finde ich am Tag zuvor einen Wildfleisch-Hersteller. Der hat zwei riesige Herden Rotwild und Damwild im Gehege. Die Zäune sind sehr hoch, da kommt kein Wolf drüber.

Der NABU-Mann aus Brockhöfe schreibt über "tägliche Begegnungen" und 70% aller Anwohner hätten Angst.
Die Wölfe suchen die Nähe menschlicher Behausung, ich denke in der Hoffnung auf Nahrung.
Der Zeit-Artikel ist extrem informativ darüber, wie Wölfe vorgehen.
Wir dürfen sie leider nicht "liebhaben".. sie sind KEINE Kuscheltiere.
Achten wir sie und lehren wir sie Respekt vor den menschen, damit sie "unsere Reviere" respektieren.
Das verhindert, dass wir sie am Ende töten müssen.
Ich bete, dass sie nicht getötet werden und dass sie lernen den Menschen zu respektieren.

Sonntag und Montag sind superschöne Tage und ich fange mir einen Sonnenbrand ein.
einen SONNENBRAND.. zu Ostern..
Viele Stunden beim Spiel lassen die Zeit viel zu schnell vergehen.

1. April 2015

Nach 4 Wochen projektfreier Zeit beginne ich ein neues solches.
In Salzgitter bei ALSTOM.
euro engneering , spezifisch der Herr Wiegemann, hat mir eine möblierte Wohnung angemietet.
Am 1 April bin ich mit Ruth angereist, die die lange und am Schluss zähe Anfahrt klaglos überstanden hat. Habe gleich mein Fahrrad mitgebracht, denn es sind "nur" 7,7km bis zu EE und damit zu ALSTOM.
Ich habe in Armsfeld fröhlich die "wichtigsten Sachen" eingepackt und bin mit schwerem Gepäck angekommen.  Die Wohnung ist ein Zimmer mit eingebauter Nasszelle, Miniküche, Sofa, Bett und Fernseher. DVB-T... unstabiler Empfang.. aber immerhin Fernsehen. Um das Negativ-Maß voll zu machen: Trotz gegenteiliger Aussage der Vodafone-Web-Site keine LTE Abdeckung. Den Router kann ich in Armsfeld parken. Und ich dachte, ich wäre da in der Internet-Diaspora, Pustekuchen.

Leider gibt es keinerlei Regale, so bleiben die Bücher und Kräuter erst mal in den Kisten.
Leider auch mein Altar, vorerst habe ich Null Ahnung wie ich das alles anstellen soll. Eigentlich ein LowerClass-Hotelzimmer mit Rundumversorgung.
Die Frau Matthes und ihr Mann sind sehr nett und bemühen sich um mich. Starker Pluspunkt.
Das Haus liegt im recht verschlafenen Dörfchen Salzgitter-Beddingen. Eingeschlossen ist es von einem Stichkanal, eine gut ausgebauten Kreis-Strasse, einer Bundes-Strasse mit Anbindung an die Autobahn (Nahe bei ein VW-Werk) und einer Industrieanlage.
Im Dorf selbst ist die Zeit wohl stehen geblieben.
Ich wohne zugleich am Großen Garten, an der Hohlen Strasse und die mündet keine 20 Meter weiter in den Thingplatz.
Alle Häuser sind alte Fachwerkhäuser, zum Teil gut gepflegt, ein verlassener Kiosk.
Im Grunde ganz schön, aber die Lage, na ja.. nicht so dass ich hier würde siedeln wollen.

Einkaufen fahren wir abends zum in der Nähe liegenden Einkaufszentrum (Real, Aldi, Lidl).
Real ist mir unsymphatisch, wie immer.
Ein Edeka-Markt liegt viel weiter weg, ziemlich unpraktisch, stattdessen gibt es einen super Dönermann direkt um die Ecke vom Real. Die "türkische Pizza mit Allem" ist so dick, dass wir am nächsten Morgen Lahmacun mit allem gefrühstückt haben.
Es schneit, als würde es wieder wintern wollen.
Es fühlt sich alles komisch an, Armsfeld ist nicht zu schlagen.

Alle nenne Salzgitter hässlich.. das ist schon arg ambivalent.
Es ist völlig platt hier, eigentlich ziemlich grün, aber keine Wälder.. wie gesagt, ziemlich komisch.
Weit verteilt Schwerindustrie und Autobahn. Wenn ich vor der Wohnung stehe ist, es recht laut.

... und los gehts.. Salzgitter

Anstatt jedem Einzelnen zu erzählen, wie es mir so geht, erstelle ich nun Blogs über meine Zeit.
Oder über Gedanken... oder Politik... oder was mir sonst so passiert.
Viel Spass beim Lesen